Sunday, October 25, 2009

Review from Metal Factory (Switzerland)

Rating: 8,7/10

Groove, Groove und nichts anderes als Groove dominiert die 51 Minuten der früher unter dem selten dämlichen Namen "Fingerspitzengefühl" (sic!) agierenden Schweden von Switch Opens. Eigentlich bieten die Stockholmer 70er Jahre-Rock bei dem Einflüsse von Canned Heat, Queens Of The Stone Age, The Raconteurs oder Cathedral ebenso vertreten sind wie diverse analoge Soundspielereien. Das Grundgerüst wird eigentlich nur vom tighten Schlagzeugspiel und dem unglaublich drückenden, knurrenden Bass getragen. Die Gitarren verkommen dabei neben Rythmusunterstützung und ein paar Twin-Angriffen fast zu einem Mittel zum Zweck und füllen die Zwischenräume des bereits extrem dichten Soundgewands der Rythmusabteilung mit sphärischen Klängen, verklärten Soli und LSD-beeinflusstem Noise. Über allem thront der melodische, aber rauhe und mehr als nur intensive Gesang des Bassisten, der mir des öfteren eine amtliche Gänsehaut bescherte. Ein nahezu perfektes Album für fast alle Lebenslagen, sei es für den betrunkenen Heimweg, um nach der Arbeit runter zu kommen, ein verschwitztes Schäferstündchen oder einen energetischen Kifferabend. Die saubere, aber dreckige und extrem dynamische Produktion lässt dabei Übersongs wie den Opener "Express Death", "Paper Walls" oder "Lucky Me, Lucky You" noch besser erstrahlen und gefällt mir persönlich ausserordentlich. Ich begegne dieser Spielart von Switch Opens zum ersten Mal, bin aber auf Anhieb ziemlich begeistert. Denn es regt niedere Instinkte an, hat auch in den ruhigen Momenten unterschwellige Power zu bieten und kriegt deshalb und wegen der sehr gelungenen Machart zwei fette Daumen nach oben.
- Hardy